Angereichertes Grundwasser
Angereichertes Grundwasser besteht überwiegend aus planmäßig versickertem Oberflächenwasser, echtem Grundwasser und ggf. Uferfiltrat. Zur Erhöhung des Grundwasserdargebots wird Oberflächenwasser, gereinigtes Abwasser oder Grundwasser anderer Einzugsgebiete über Versickerungsbecken, -gräben oder -brunnen in den Untergrund eingebracht, wo es sich nach entsprechend langer Fließstrecke und Verweilzeit an die Eigenschaften natürlicher Grundwässer angleicht.
Belegschaftswasser
Belegschaftswasser ist einfach genutztes Wasser für sanitäre Einrichtungen, Kantinen, Reinigungszwecke und andere Zwecke.
Einfachnutzung
Einfachnutzung liegt vor, wenn Wasser nur für einen Zweck ohne Wieder- bzw. Weiterverwendung genutzt wird.
Fremdwasser
Fremdwasser ist ein zusammenfassender Begriff für alle Wässer, die weder durch häuslichen oder gewerblich-industriellen Gebrauch verunreinigt wurden (Schmutzwasser) noch aus Niederschlägen stammen. Im Einzelnen sind dies insbesondere Drainage- und Sickerwasser, in die Kanalnetze eindringendes Grundwasser, über einen Schmutzwasserkanal (z. B. über Schachtabdeckungen) zufließendes Oberflächenwasser, unerlaubt über Fehlanschlüsse eingeleitetes Wasser und Wasserhaltungen von Baustellen.
Grundwasser
Grundwasser ist Wasser, das durch Versickerung in den Boden gelangt bzw. aus aufsteigenden Gesteinsschmelzen frei geworden ist und Hohlräume der lockeren Erde und des anstehenden Gesteins ausfüllt und keinen natürlichen Austritt hat.
Kläranlage
Eine Kläranlage ist eine technische Anlage zur Reinigung von Abwasser. Die der Kläranlage zugeführten Abwässer werden durch mechanische, biologische und chemische Verfahren gereinigt.
Klärschlamm
Klärschlamm beschreibt eine Mischung aus Fest- und Flüssigstoffen, die bei der Abwasserreinigung durch Sedimentation gewonnen wird. Bei den Feststoffen handelt es sich um Schwebstoffe, die sich in der Kläranlage aus dem Wasser absetzen und zu Boden sinken (sedimentieren). In dem Flüssigstoffanteil kann neben Wasser eine Vielzahl von chemischen Verbindungen in gelöstem Zustand vorliegen.
Kreislaufnutzung
Kreislaufnutzung liegt vor, wenn Wassermengen fortlaufend umgewälzt und für denselben Zweck genutzt werden. Dabei werden jeweils nur Teile dieser Menge durch Zuleitung von außen ergänzt oder aufgefrischt.
Kühlwasser
Wasser wird in technischen Prozessen und bei der Produktion häufig als Kühlmittel eingesetzt. Hierbei ist Kühlwasser im allgemeinen unverschmutztes durch Gebrauch erwärmtes Wasser aus Kühlprozessen.
Mehrfachnutzung
Mehrfachnutzung ist der Einsatz eines Wasservolumens bzw. Teilen davon für verschiedene nacheinander erfolgende Nutzungen. Sie schließt die Wasserverwendung aufbereiteten Wassers mit ein.
Niederschlagswasser
Niederschlagswasser stammt aus Niederschlägen und wird von versiegelten Flächen in Mischwasser- oder Niederschlagswasserkanäle abgeleitet.
Oberflächenwasser
Als Oberflächenwasser wird das Wasser natürlicher oder künstlicher oberirdischer Gewässer, zum Beispiel von Flüssen, Seen und Talsperren, bezeichnet. Einbezogen ist ggf. auch angereichertes Grundwasser und Uferfiltrat.
Preiskonzept
Der Wert von Waren und Dienstleistungen kann in jeweiligen Preisen, d. h. in Preisen des jeweiligen Berichtsjahres, oder preisbereinigt und somit frei von Inflationseffekten dargestellt werden. Die Preisbereinigung erfolgt auf der Grundlage einer jährlich wechselnden Preisbasis (Vorjahrespreisbasis)
Quellwasser
Quellwasser ist der örtlich begrenzte natürliche Grundwasseraustritt, auch nach künstlicher Fassung, jedoch nicht das Überlaufwasser.
Schmutzwasser/Abwasser
Schmutzwasser bzw. Abwasser ist durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Einfluss in seinen Eigenschaften verändertes Wasser.
Trockenmasse
Trockenmasse ist die Masse des Klärschlamms ohne Wasseranteil.
Uferfiltrat
Uferfiltrat ist Wasser, welches Wassergewinnungsanlagen durch das Ufer eines Flusses oder Sees im Untergrund nach Bodenpassage mit dem anstehenden Grundwasser vermischt zusickert. Es wird in seiner Beschaffenheit wesentlich von der des Oberflächenwassers bestimmt.
Wasserabgabe an die Natur
Die Wasserabgabe der Wirtschaftsbereiche und privaten Haushalte der Region (des Bundeslandes) an die Natur ergibt sich aus dem Wassereinsatz nach Berücksichtigung des Saldos von Wasserausbau und Wassereinbau sowie der Abwasserzuleitungen und -ableitungen an andere Bereiche. Sie erfolgt größtenteils in Form von direkten und indirekten Abwassereinleitungen. Im Bereich öffentliche Abwasserbeseitigung wird das entnommene Fremd- und Niederschlagswasser wieder an die Natur abgegeben. Ein geringer Teil des Wassers gelangt als Wasserdampf durch Verdunstung oder über Wasserverluste zurück in die Natur.
Wasserausbau
Der Wasserausbau umfasst die Wassermenge, die in der Produktion oder beim Konsum den eingesetzten Materialien entzogen bzw. ausgebaut wird. In den Wasserflussrechnungen wird aufgrund der Datenlage bisher lediglich der Wasserausbau in den privaten Haushalten berücksichtigt.
Wassereinbau
Als Wassereinbau wird die Wassermenge bezeichnet, die in Produkten gebunden wird. Das geschieht zum Beispiel in der Landwirtschaft bei der Produktion von Fleisch, Milch und Eiern sowie bei der Bewässerung von Nutzpflanzen, im Ernährungsgewerbe bei der Herstellung von Getränken und Konserven sowie in der chemischen Industrie bei der Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln.
Wassereinsatz
Der Wassereinsatz der Wirtschaftsbereiche und privaten Haushalte in einer Region (hier: Bundesland) ergibt sich aus der Wasserentnahme aus der Natur zuzüglich der Bezüge von öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen oder anderen Betrieben abzüglich der Abgaben von ungenutztem Wasser an andere Einheiten. Nach dem Konzept der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen sind im Wassereinsatz das in der öffentlichen Abwasserbeseitigung behandelte Fremd- und Niederschlagswasser, die Wasserverluste und Verdunstung sowie – neben dem tatsächlich für Produktion und Konsum genutzten Wasser – auch das ungenutzt abgeleitete Wasser enthalten. Auf gesamtwirtschaftlicher Ebene unterscheidet sich der Wassereinsatz von der Wasserentnahme aus der Natur durch den Saldo der Importe und Exporte von Wasser (Bezüge und Abgaben über die Grenze der Region bzw. des Bundeslandes hinweg).
Wasserentnahme aus der Natur
Die Wasserentnahme aus der Natur beinhaltet das von den Wirtschaftsbereichen und privaten Haushalten der Region (hier: Bundesland) direkt aus der Umwelt entnommene (selbst geförderte) Grundwasser, Quellwasser und Oberflächenwasser sowie das im Bereich öffentliche Abwasserbeseitigung gesammelte und gereinigte Fremd- und Niederschlagswasser.
Wassergefährdende Stoffe
Wassergefährdende Stoffe sind überwiegend feste und flüssige Stoffe (einschließlich Zubereitungen), die geeignet sind dauernd oder in einem nicht unerheblichen Ausmaß nachteilige Veränderungen der Wasserbeschaffenheit herbeizuführen.
Wasserproduktivität
Die Wasserproduktivität gibt an, wie viel wirtschaftliche Leistung pro Kubikmeter eingesetzten Wassers produziert wurde (EURO Bruttoinlandsprodukt je m³ Wassereinsatz). Sie ist ein grobes Maß für die Effizienz der Wassernutzung. Bei der Interpretation der Daten für die Bundesländer ist zu berücksichtigen, dass die Wasserproduktivität entscheidend von der Wirtschaftsstruktur und dem Anteil wasserverbrauchsintensiver Wirtschaftszweige geprägt ist. Eine im Vergleich geringere Wasserproduktivität eines Bundeslandes bedeutet in erster Linie, dass die Wirtschafts- und Branchenstruktur des Landes wasserverbrauchsintensiver ist. Umgekehrt weisen Länder mit einer weniger wasserverbrauchsintensiven Wirtschaft eine relativ hohe Wasserproduktivität auf. Auch die Veränderung der Wasserproduktivität in den Bundesländern wird sowohl von „echten“ Produktivitätsverbesserungen und -verschlechterungen als auch von Veränderungen in der Wirtschafts- und Branchenstruktur beeinflusst.