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Amtliche Statistik für Nordrhein-Westfalen

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Im Jahr 2024 lag die durchschnittliche Inflationsrate in Nordrhein-Westfalen bei 2,2 Prozent
Welche Bereiche haben die Entwicklung geprägt?

© photoschmidt 2019
Portemonnaie mit Euro-Geldscheinen

Die Verbraucherpreise in Nordrhein-Westfalen sind zwischen 2023 und 2024 im Jahresdurchschnitt um 2,2 Prozent gestiegen (Basis 2020 = 100). Die Inflationsrate für das Jahr 2024 lag damit auf einem neuen Tiefstand seit dem Jahr 2020 (damals: +0,5 Prozent). 

 

Balkendiagramm zur Veränderung der Verbraucherpreise in NRW im Jahr 2024 nach ausgewählten Haupt- und Gütergruppen in Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum

Die sogenannte Kerninflation, die die Veränderung des Gesamtindex ohne die Bereiche Nahrungsmittel und Energie abbildet, betrug im Jahresdurchschnitt 2,9 Prozent (2023: +4,9 Prozent). Dieser Indikator wird verwendet, um mittel- bis langfristige Trends der Preisentwicklung darzustellen, indem er besonders volatile Waren und Dienstleistungen bei der Berechnung unberücksichtigt lässt.


Um den Einfluss der einzelnen Hauptgruppen auf die Inflationsrate im Jahresdurchschnitt 2024 in NRW zu verdeutlichen, werden die sogenannten Beiträge zur Preisentwicklung in Prozentpunkten dargestellt. Entscheidend für die Berechnung des Einflusses sind zum einen die Höhe der Preisänderungen sowie zum anderen die jeweiligen Gewichtungen der Güter im Preisindex. Weitere Informationen zu den Wägungsanteilen finden Sie im Artikel „Fragen und Antworten zu Inflation und Verbraucherpreisindex“.

 

Säulendiagramm zu den Beiträgen der Hauptgruppen des Verbraucherpreisindex zur Preisentwicklung in NRW 2024

Andere Waren und Dienstleistungen

 

In der Hauptgruppe „Andere Waren und Dienstleistungen“ werden verschiedene Gütergruppen zusammengefasst, darunter unter anderem Güter und Dienstleistungen aus dem Bereich Körperpflege, Dienstleistungen sozialer Einrichtungen sowie Versicherungs- und Finanzdienstleistungen. Im Jahr 2024 lieferte diese Hauptgruppe mit 0,6 Prozentpunkten den höchsten Beitrag zur Inflationsrate in NRW. Der Wägungsanteil dieser Hauptgruppe liegt bei 9,9 Prozent. Die Preise in dieser Hauptgruppe sind zwischen 2023 und 2024 mit einer Rate von +6,3 Prozent überdurchschnittlich gestiegen. 


Überproportional hohe Veränderungsraten verzeichneten z. B. die Beiträge zur Kraftfahrzeugversicherung (+29,1 Prozent), die Entgelte für stationäre Pflege für privat Versicherte (+11,5 Prozent) sowie gesetzlich Versicherte (+10,5 Prozent), aber auch die Aufwendungen für Altenwohnheime oder betreutes Wohnen (+6,2 Prozent).

 

 

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke

 

Die Hauptgruppe „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ lieferte 2024 einen Beitrag von 0,3 Prozentpunkten zur Inflationsrate. Der Wägungsanteil dieser Hauptgruppe liegt bei 11,9 Prozent. Insgesamt stiegen die Preise hier im Jahresdurchschnitt um 2,0 Prozent.


Werden allein die Nahrungsmittel betrachtet, verzeichneten diese zwischen 2023 und 2024 einen Preisanstieg von 1,4 Prozent; innerhalb dieses Güterbereichs waren allerdings unterschiedliche und zum Teil gegenläufige Preisentwicklungen zu beobachten. Beispielsweise stiegen die Preise für Speisefette und -öle durchschnittlich um 11,4 Prozent. Eine noch differenziertere Betrachtung zeigt jedoch, dass die Preise für Margarine und Pflanzenfett um 6,1 Prozent gesunken, die Preise für Butter indes um 18,2 Prozent gestiegen sind. Noch im Jahr zuvor war die Entwicklung genau umgekehrt: Die Preise für Butter waren gesunken (damals –18,6 Prozent), wohingegen sie für Margarine und Pflanzenfett gestiegen waren (damals +22,6 Prozent). 


Auch die Preise für Gemüse entwickelten sich zwischen 2023 und 2024 unterschiedlich: Während die Preise für frisches Gemüse (ohne Kartoffeln) um 5,0 Prozent sanken, stiegen indes die Preise für tiefgefrorenes Gemüse um 10,3 Prozent. 


Ebenso erhöhten sich im genannten Zeitraum die Preise für Kekse (+16,5 Prozent), Schokoladentafeln (+10,9 Prozent) und für Riegel oder andere Erzeugnisse aus Schokolade (+10,4 Prozent).


Die Preise für alkoholfreie Getränke stiegen zwischen 2023 und 2024 durchschnittlich um 5,6 Prozent, dabei waren vor allem Frucht- und Gemüsesäfte (+14,6 Prozent) und koffeinfreie Limonaden (+9,2 Prozent) die Preistreiber.

 

 

Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe

 

Die Hauptgruppe „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ lieferte im Jahr 2024 einen Beitrag von 0,3 Prozentpunkten zur Inflationsrate. Die Preise in diesem Bereich stiegen mit 1,1 Prozent unterdurchschnittlich im Vergleich zur Gesamtrate.


Während die Nettokaltmieten in NRW zwischen 2023 und 2024 unterdurchschnittlich um 1,6 Prozent zunahmen, stiegen die Preise der Nebenkosten für Wohnen im genannten Zeitraum überdurchschnittlich um 4,7 Prozent. Dabei verzeichneten die Bürgersteigreinigung oder Straßenreinigung (+7,9 Prozent), die Abwasserentsorgung (+6,5 Prozent) und die Gebäudereinigung und Wartung von Aufzügen (+5,8 Prozent) die stärksten Preisanstiege. 


Bei den Haushaltsenergien (Strom, Gas und weitere Brennstoffe) war die Entwicklung uneinheitlich: Die Preise für feste Brennstoffe (–10,9 Prozent), Heizöl einschließlich Betriebskosten (–8,1 Prozent), Strom (–5,9 Prozent) und Gas einschließlich Betriebskosten (–3,0 Prozent) sanken zwischen 2023 und 2024. Indes stiegen die Preise für Fernwärme überproportional an (+33,6 Prozent).

 

 

Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen

 

Auch die Hauptgruppe „Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen“ lieferte im Jahr 2024 einen Beitrag von 0,3 Prozentpunkten zur Steigerung der Inflationsrate in NRW. Der Wägungsanteil dieser Hauptgruppe liegt bei 4,7 Prozent. Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen verzeichneten zwischen 2023 und 2024 mit einer Rate von +6,7 Prozent den höchsten Preisanstieg unter allen hier betrachteten Hauptgruppen. 


Innerhalb der Gütergruppe Gaststättendienstleistungen (+6,9 Prozent) gab es den höchsten Preisanstieg bei Speisen und Getränken in Restaurants, Cafés, Bars u. Ä. (+7,8 Prozent). Die Preise für die Gütergruppe Übernachtungen sind um 5,8 Prozent gestiegen. 

 

 

Verkehr

 

Die Hauptgruppe „Verkehr“ trug mit 0,2 Prozentpunkten zur Inflationsrate in NRW im Jahr 2024 bei. Die Preise dieser Hauptgruppe stiegen zwischen 2023 und 2024 um durchschnittlich 1,1 Prozent. Der Wägungsanteil dieser Hauptgruppe liegt bei 13,8 Prozent. 


Beim Kauf von Fahrzeugen (im Durchschnitt +2,2 Prozent) stiegen vor allem die Preise für neue PKW (+2,9 Prozent) und Motorräder (+2,1 Prozent). Die Preisentwicklung im Bereich „Waren und Dienstleistungen für Fahrzeuge“ war dagegen uneinheitlich: Während die Preise für Wartungen und Reparaturen von Fahrzeugen um 6,5 Prozent zunahmen (darunter verzeichnete das Wechseln der Bremsflüssigkeit bei PKW den stärksten Anstieg von 7,7 Prozent), sanken die Preise für Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge um 2,7 Prozent (darunter Dieselkraftstoff: –3,6 Prozent, Superbenzin: –2,5 Prozent). 


Die Preise für kombinierte Personenbeförderung gingen derweil überdurchschnittlich stark zurück (–8,8 Prozent). Grund dafür ist unter anderem das im Mai 2023 eingeführte „Deutschlandticket“ im öffentlichen Regional- und Personennahverkehr. Teurer hingegen wurden Möbeltransporte, die ebenfalls unter die Hauptgruppe „Verkehr“ fallen (+4,5 Prozent).

 

 

Alkoholische Getränke und Tabakwaren

 

Die Hauptgruppe „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ lieferte einen Beitrag von 0,2 Prozentpunkten zur Steigerung der Inflationsrate in NRW im Jahr 2024. Der Wägungsanteil dieser Hauptgruppe liegt bei 3,5 Prozent. 


Der Preisanstieg dieser Hauptgruppe (+4,3 Prozent) ergibt sich aus den Gütergruppen Tabakwaren (+6,0 Prozent) und alkoholische Getränke (+2,2 Prozent), wobei darunter vor allem die Biermischgetränke (+6,3 Prozent) als Preistreiber hervorgehen.

 

 

 

Welche Bereiche haben die Entwicklung der Inflationsrate in den Jahren 2022 und 2023 geprägt?

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Inflationsrate lag im Jahr 2023 bei durchschnittlich 5,6 Prozent

Welche Bereiche haben die Entwicklung geprägt?

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Inflationsrate lag im Jahr 2022 bei durchschnittlich 7,1 Prozent

Welche Preise haben zu diesem Anstieg geführt?

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