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Amtliche Statistik für Nordrhein-Westfalen

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Wie digital ist NRW?
Ausgewählte Statistiken für Ihre Datenrecherche zum Stand der Digitalisierung im Alltag, in der Wirtschaft und in Studium und Ausbildung

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Collage: links Frau am Laptop, rechts Mann mit Smartphone

Die Nutzung digitaler Anwendungen zuhause, in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit gehört zum Lebensalltag der meisten Menschen in Nordrhein-Westfalen. Tätigkeiten, die zuvor analog stattfanden, wurden in den vergangenen Jahren zunehmend digitalisiert, andere Tätigkeiten sind neu hinzugekommen oder wären ohne die Digitalisierung nicht denkbar. 

 

Wie weit ist die Digitalisierung im Alltag und in der Wirtschaft in NRW bereits vorangeschritten? Wie digital ist NRW? Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick über ausgewählte amtliche Statistiken mit einem Bezug zur Digitalisierung. Antworten erhalten Sie dabei unter anderem auf folgende Fragen: Wie viele Personen schließen ein Informatikstudium ab? Wie viele Personen in NRW sind täglich online, nutzen Social Media oder Online-Banking? Wie viele Unternehmen verkaufen Waren oder Dienstleistungen über eine Webseite oder eine App? 

Digitalkompetenzen

Digitalkompetenzen in NRW (Ergebnisse der IKT-Haushalte-Erhebung)


Die europäische Strategie für digitale Kompetenz soll bis zum Jahr 2030 umgesetzt werden: Sie zielt darauf ab, die Bürgerinnen und Bürger mit den erforderlichen Fähigkeiten auszustatten, um an einer digitalen Gesellschaft erfolgreich teilhaben zu können. Ein Teilziel der Strategie beinhaltet, dass wenigstens 80 Prozent der 16- bis 74-Jährigen mindestens grundlegende digitale Fähigkeiten und Kompetenzen aufweisen sollen.

 

Diagramm: Anteil der Bevölkerung im Alter von 15 bis 74 Jahren mit mindestens grundlegenden Digitalkompetenzen in NRW 2023

 

Der Anteil der Personen mit mindestens grundlegenden Digitalkompetenzen in NRW liegt im bundesweiten Durchschnitt, allerdings unter dem Niveau der EU


Die Betrachtung des Zwischenstands für das Jahr 2023 zeigt, dass der Anteil der Personen, die mindestens grundlegende Digitalkompetenzen aufweisen, in NRW bei 52,8 Prozent liegt und somit ähnlich hoch wie der Bundesdurchschnitt mit 52,2 Prozent. In der EU insgesamt liegt der Anteil der Personen mit mindestens grundlegenden Digitalkompetenzen dagegen mit 55,6 Prozent knapp 3 Prozentpunkte höher als in NRW.

 

 

NRW und Deutschland im Vergleich zur EU besser in Kommunikations- und Kollaborationsfähigkeiten aufgestellt

 

Eine Betrachtung der fünf einzelnen Bereiche der Digitalkompetenzen zeigt, dass NRW in allen Teilbereichen höhere Personenanteile mit mindestens grundlegenden Fähigkeiten aufweist als Deutschland insgesamt – auch wenn die Höhe der Unterschiede zwischen 0,3 bis 1,9 Prozentpunkten variiert. Am höchsten fällt der Personenanteil bei Kommunikations- und Kollaborationsfähigkeiten aus. In diesem Bereich liegt der Anteil der Personen mit mindestens grundlegenden Fähigkeiten in NRW bei 92,2 Prozent und damit sowohl über dem Wert für Deutschland (91,1 Prozent) als auch über dem Wert der Europäischen Union insgesamt (89,3 Prozent).

 

Diagramm

 

Sicherheitskompetenzen und Fähigkeiten zur Erzeugung von digitalen Inhalten vergleichsweise geringer ausgeprägt


In den Bereichen Sicherheitskompetenzen und den Fähigkeiten zur Erstellung digitaler Inhalte fallen die Personenanteile mit mindestens grundlegenden Kenntnissen zwar mit 72,0 Prozent und 71,6 Prozent in NRW geringer aus als in den übrigen Bereichen, allerdings liegen sie damit immer noch über dem EU-Wert von 69,6 Prozent beziehungsweise 68,3 Prozent.

 

 

Rückstand von NRW und Deutschland im Bereich der Informations- und Datenkompetenz im Vergleich zur EU insgesamt


Bei der Informations- und Datenkompetenz zeigt sich dagegen ein anderes Bild: In diesem Bereich liegt sowohl NRW mit einem Personenanteil von 74,8 Prozent als auch Deutschland insgesamt mit 74,3 Prozent unterhalb des Wertes der Europäischen Union mit 81,7 Prozent. Der Rückstand von NRW und Deutschland im Bereich der Informations- und Datenkompetenz trägt wesentlich dazu bei, dass sich auch in der Gesamtbetrachtung im Vergleich zur EU ein niedrigerer Durchschnittswert für die Digitalkompetenzen insgesamt ergibt.

 

Die Daten zu den Anteilen der Bevölkerung mit mindestens grundlegenden Digitalkompetenzen sowie nach einzelnen Teilbereichen stehen hier zum Download bereit. 

 

Methodische Erläuterungen

Insgesamt mindestens grundlegende Digitalkompetenzen liegen vor, wenn in jedem der fünf Einzelbereiche (Kenntnisse in Informations- und Datenkompetenz, Kommunikations- und Kollaborationsfähigkeiten, Fähigkeiten zur Erstellung digitaler Inhalte, Sicherheitskompetenzen, Fähigkeiten zur Problemlösung) ein gewisses Mindestmaß an Aktivitäten gemäß der Definition von Eurostat von den Befragten genannt worden sind.

Es wird davon ausgegangen, dass Personen, die einen gewissen Mindestumfang an Aktivitäten in diesen Bereichen durchgeführt oder Kenntnisse ausgewiesen haben, über entsprechende Fähigkeiten verfügen.

Für die einzelnen Fähigkeitsbereiche wird von mindestens grundlegenden Kompetenzen ausgegangen, wenn ein gewisses Mindestmaß an Aktivitäten und Kenntnissen in den folgenden Bereichen genannt worden sind:

  • Kenntnisse in Informations- und Datenkompetenz: Finden von Informationen über Waren und Güter, Suchen von gesundheitsbezogenen Informationen, Lesen von Onlinenachrichten, -zeitungen oder -magazinen, Aktivitäten in Bezug auf Überprüfungen von Informationen aus Onlinequellen.
  • Kommunikations- und Kollaborationsfähigkeiten: Senden und Empfangen von E-Mails, Telefon- und Videoanrufe über das Internet tätigen, Nutzung von Sofortnachrichtendiensten, Meinungen z. B. zu politischen Themen auf Websites oder in sozialen Medien äußern oder auch an Abstimmungen teilnehmen.
  • Fähigkeiten zur Erstellung digitaler Inhalte: Beispielsweise digitale Inhalte (Texte, Daten, Formeln, Programme, Bilder) erstellen und bearbeiten können, Informationen und Inhalte überarbeiten und verbessern können.
  • Kommunikations- und Kollaborationsfähigkeiten: Senden und Empfangen von E-Mails, Telefon- und Videoanrufe über das Internet tätigen, Nutzung von Sofortnachrichtendiensten, Meinungen z. B. zu politischen Themen auf Websites oder in sozialen Medien äußern oder auch an Abstimmungen teilnehmen.
  • Fähigkeiten zur Erstellung digitaler Inhalte: Beispielsweise digitale Inhalte (Texte, Daten, Formeln, Programme, Bilder) erstellen und bearbeiten können, Informationen und Inhalte überarbeiten und verbessern können.
  • Sicherheitskompetenzen: Beispielsweise Verwalten von diversen Zugriffen auf persönliche Daten und Geräte, diverse Informationen wie auch die Privatsphäre in digitaler Umgebung schützen können.Beispielsweise Verwalten von diversen Zugriffen auf persönliche Daten und Geräte, diverse Informationen wie auch die Privatsphäre in digitaler Umgebung schützen können.
  • Fähigkeiten zur Problemlösung: Beispielsweise Bedürfnisse und Probleme identifizieren sowie konzeptionelle Probleme in digitaler Umgebung lösen können. Laden und Installieren von Programmen, Vornehmen von Programmeinstellungen, Onlineeinkauf und Verkauf, Internetbanking, Arbeitsplatzsuche, Nutzen von Lerninhalten.

Weiterführende methodische Erläuterungen zum Digitalisierungsindikator finden Sie auf Eurostat.

Private Nutzung

IT-Nutzung in privaten Haushalten (Ergebnisse der IKT-Haushalte-Erhebung)

 

Das Internet ist aus dem Alltag der meisten Menschen in NRW kaum wegzudenken: Im Jahr 2024 gaben rund 89 Prozent der 16- bis 74-Jährigen an, das Internet in den letzten drei Monaten vor der Befragung täglich bzw. fast täglich für private Zwecke genutzt zu haben.
 

Zu den häufigsten Internetaktivitäten zählten dabei das Senden und Empfangen von E-Mails (86 Prozent), die Suche nach Informationen über Waren und Dienstleistungen sowie Telefonate bzw. Videotelefonate über das Internet (je 78 Prozent). Rund zwei Drittel der 16- bis 74-Jährigen nutzten Onlinebanking (66 Prozent) und 60 Prozent waren in sozialen Netzwerken aktiv. Für den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen über eine Webseite oder App war hingegen weniger als die Hälfte online (29 Prozent).

 

Balkendiagramm zur Bevölkerung im Alter von 16 bis unter 75 Jahren in NRW 2024 nach Internetaktivitäten zu privaten Zwecken

 

Differenziert nach Altersgruppen zeigen sich Unterschiede beim Internetnutzungsverhalten. Auffällig sind diese vor allem bei der Beteiligung an sozialen Netzwerken im Internet: Während 85 Prozent der 16- bis 24-Jährigen in sozialen Netzwerken aktiv waren, lag der Anteil in der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen bei nur 27 Prozent.

 

 

Säulendiagramm zur Teilnahme an sozialen Netzwerken im Internet in NRW 2024 nach Altersgruppen

 

Auch die Nutzung von Internet- bzw. Online-Banking ist in den Altersgruppen sehr unterschiedlich ausgeprägt: Der Anteil derer, die Bankgeschäfte online erledigten, war hier in der Gruppe der 25- bis 44-Jährigen mit 82 Prozent am höchsten, während er bei den 65- bis 74-Jährigen mit 43 Prozent wieder am niedrigsten war.

 

Säulendiagramm zum Internet-Banking (einschließlich mobiles Banking) in NRW 2024 nach Altersgruppen

 

Alle Daten zum Internetnutzungsverhalten nach Altersgruppen stehen zum Download bereit. Darüber hinaus erhalten Sie weitere Informationen zu diesem Thema auf unserer Webseite.

Methodische Erläuterungen zur IKT-Haushalte-Erhebung

Die Ergebnisse basieren auf der europäischen Erhebung über die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien in privaten Haushalten (IKT), die seit 2021 als freiwillige Unterstichprobe in den Mikrozensus integriert ist. Für diese Erhebung werden Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren zum Internetzugang und zur Internetnutzung befragt.

Der Mikrozensus ist eine seit 1957 jährlich bei einem Prozent der Bevölkerung durchgeführte Befragung der amtlichen Statistik. Dank der Selbstauskünfte der Befragten liegen aussagekräftige statistische Daten zu den Arbeits- und Lebensverhältnissen der Bevölkerung vor. Die Ergebnisse des Mikrozensus dienen als Grundlage für politische, wirtschaftliche und soziale Entscheidungen, stehen aber auch der Wissenschaft, der Presse und allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. Weitere Informationen zum Mikrozensus.

Wirtschaft und Unternehmen

IT-Nutzung und Anwendungsgebiete in Unternehmen (Ergebnisse der IKT-U)

 

Die Unternehmen in Nordrhein-Westfalen verwendeten 2024 Informations- und Kommunikationstechnologien unterschiedlich häufig. Weitgehend vollständig nutzten die NRW-Unternehmen das Internet. Fast alle großen und kleinen Unternehmen in NRW (97,7 Prozent) verfügten im Jahr 2024 über einen Zugang zum Internet. Ebenso nutzten 96,0 Prozent aller Unternehmen eine ortsfeste Verbindung. Von diesen Unternehmen verfügten über die Hälfte (54,8 Prozent) über eine schnelle Internetverbindung mit 100 Mbit pro Sekunde oder mehr. 86,1 Prozent der Unternehmen mit ortsfester Verbindung gaben an, dass ihnen die jeweils zur Verfügung stehende Geschwindigkeit für die tatsächlichen Anforderungen ausreicht.

 

Diegramm: Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien in NRW 2024

 

2024 hatten 24,0 Prozent der Unternehmen in NRW mit mindestens 10 Beschäftigten auch eigene IT-Fachkräfte. Im zuletzt verfügbaren Berichtsjahr 2022 lag der Anteil mit 23,5 Prozent ähnlich hoch. Fortbildungen für IT-Themen boten gut ein Viertel (25,1 Prozent) aller Unternehmen mit mindestens 10 Beschäftigten in NRW an. 2022 waren es noch 28,6 Prozent gewesen.

 
Häufiger als im Vorjahr kam künstliche Intelligenz in der NRW-Wirtschaft zum Einsatz: 2024 nutzten 19,6 der NRW-Unternehmen mit mindestens 10 Beschäftigten künstliche Intelligenz. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Anteil um 7,3 Prozentpunkte (2023: 12,3 Prozent).    
 

Weitere Informationen zum Thema Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien in Unternehmen in NRW erhalten Sie auf unserer Eckdatenübersicht. Die dargestellten Daten stehen hier zum Download zur Verfügung. 
 

Methodische Anmerkung zur IKT-U

Die Ergebnisse stammen aus der jährlichen Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien in Unternehmen. Ein sich jährlich in Teilen ändernder Merkmalskatalog gewährleistet die Anpassung der Fragen an aktuelle Entwicklungen im Bereich dieser Technologien. Dadurch stehen Ergebnisse jedoch nur eingeschränkt für Vergleiche zur Verfügung.

 

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