Die Zahl der Studierenden in Nordrhein-Westfalen ist zum Wintersemester 2023/24 um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. 710 019 Studierende waren an den Hochschulen eingeschrieben, das waren 32 487 Personen weniger als noch im Wintersemester 2022/23. Das ist der größte Rückgang seit fast 20 Jahren.
Welche Hinweise liefert die amtliche Statistik auf mögliche Ursachen für den jüngsten Rückgang der Studierendenzahlen? Welche Studierendengruppen sind besonders betroffen? Könnten Gründe wie die Coronapandemie, der Fachkräftemangel oder die Einführung des 49-Euro-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr eine Rolle spielen? Nachfolgend finden Sie Auswertungen verschiedener Merkmale der Studierendenstatistik, darunter z. B. Daten zur Nationalität, zum angestrebten Abschluss und zum Studienfach der Studierenden in NRW.
- Langzeitbetrachtung zur Entwicklung der Studierendenzahl
- Entwicklung der Studierendenzahl nach Hochschularten
- Entwicklung der Studierendenzahl nach Staatsangehörigkeit
- Entwicklung der Studierendenzahl nach angestrebtem Abschluss und Arten des Studienganges
- Entwicklung der Studierendenzahl nach Anzahl der Hochschulsemester
- Entwicklung der Studierendenzahl nach Studienfächern
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Datengrundlage und Methode
Sonderfall im Zeitvergleich: Weniger Studierende trotz höherer Anfängerzahlen
Die Zahl der Studierenden in Nordrhein-Westfalen ist zum Wintersemester 2023/24 gegenüber dem Vorjahr um rund 32 500 zurückgegangen. Im Wintersemester 2023/24 gab es insgesamt 710 019 Studierende an den Hochschulen in NRW. Die Gesamtstudierendenzahl sank, obwohl es im Sommersemester 2023 und Wintersemester 2023/24 wieder mehr Studienanfängerinnen und Studienanfänger gegeben hatte. In diesem sog. Studienjahr haben sich 105 684 Personen erstmals für ein Hochschulstudium eingeschrieben, das waren 2,3 Prozent mehr als im Studienjahr 2022 (damals: 103 305).
Für diesen abrupten Rückgang der Studierenden trotz steigenden Zahlen von Studienanfängerinnen und Studienanfängern können unterschiedliche Faktoren verantwortlich sein:
– Denkbar ist, dass sich die Krisen der vergangenen Jahre wie die Coronapandemie und die Inflation (weiter) auswirken.
– Ursächlich kann auch der Fachkräftemangel sein, durch den Studierende wegen besserer Arbeitsmarktchancen die Hochschulen früher als geplant verlassen (z. B. schon nach ihrem Bachelorabschluss).
– Weiteren Einfluss kann auch die Einführung des 49-Euro-Tickets im Mai 2023 gehabt haben. Nachdem ein kostengünstiges, landesweit gültiges ÖPNV-Ticket in NRW zuvor nur Studierenden vorbehalten war, wird ein solches Ticket (mit bundesweiter Gültigkeit) nun für alle Bürgerinnen und Bürger angeboten. Die Kosten ähneln umgerechnet dem Semesterbeitrag, der an öffentlichen Hochschulen üblicherweise das Semesterticket enthält.
Wie ist die Entwicklung im Langzeitvergleich gewesen und welche Rückschlüsse lassen sich daraus ziehen? In den 1990er-Jahren hatte die Zahl der Studierenden in NRW stabil bei etwa 500 000 Personen gelegen. Zum Jahrtausendbeginn stieg sie an, bevor im Jahr 2004 der bislang höchste Rückgang verzeichnet wurde, als Studiengebühren für Langzeitstudierende eingeführt worden waren: Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl um 12,1 Prozent.
In den Folgejahren gab es wieder steigende Studierendenzahlen. In diese Zeit fielen verschiedene gesellschaftliche und politische Entwicklungen wie eine allgemein steigende Zahl von Schulabsolventinnen und -absolventen, die Aussetzung der Wehrpflicht und die Abschaffung der Studiengebühren zum Wintersemester 2011/12 sowie der doppelte Abiturjahrgang 2013. Ab dem Wintersemester 2016/17 stabilisierte sich die Studierendenzahl dann bei etwa 770 000 Personen.
Durch den demografischen Wandel nimmt jedoch langfristig die Zahl der jungen Menschen ab. Dies deutete sich in der jüngeren Vergangenheit auch bereits in der Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger im 1. Hochschulsemester an – jenen Personen, die sich erstmalig an einer Hochschule in Deutschland einschreiben. Nachdem ihre Zahl aus den genannten Gründen 2013 auf ein Allzeithoch angestiegen war, ging sie bis 2019 schrittweise wieder auf das vorherige Niveau zurück. Hinzu kam Anfang der 2020er-Jahre die Coronapandemie. Auch ihr Effekt zeigte sich vor allem bei den Studienanfängerinnen und -anfängern: Zum Studienjahr 2021 fiel ihre Zahl abrupt um rund acht Prozent. Die Zahl der Studierenden insgesamt ging in der Folge bis zum Wintersemester 2022/23 auf rund 743 000 zurück.
Detaillierte Daten zu den Studierenden und Studienanfängerinnen und Studienanfängern sind in der Landesdatenbank abrufbar.
Rückgänge an Universitäten – Zuwächse an privaten und kirchlichen Hochschulen
Die Rückgänge bei den Studierendenzahlen waren im Wintersemester 2023/24 an den Universitäten, die von knapp zwei Drittel der Studierenden besucht werden, am größten. Hier gab es 5,3 Prozent Studierende weniger als im Wintersemester 2022/23. Mit Ausnahme der privaten Universität Witten/Herdecke, der Fernuniversität Hagen und der Deutschen Sporthochschule Köln verzeichneten alle Universitäten Rückgänge zwischen 3,3 Prozent (Universität Münster) und 14,1 Prozent (Universität Düsseldorf).
Bei den Fachhochschulen – an denen etwa ein Drittel der Studierendenschaft eingeschrieben ist – war der Rückgang mit –3,3 Prozent am zweitgrößten. Die übrigen Hochschularten, die zusammen rund vier Prozent der Studierendenschaft ausmachen, verzeichneten geringere Verluste (Theologische Hochschulen: –2,2 Prozent) oder konnten Zuwächse verzeichnen (Kunsthochschulen: +0,6 Prozent; Verwaltungsfachhochschulen: +1,6 Prozent).
Bei Betrachtung der Hochschulträgerschaft fällt auf, dass die Zahl der Studierenden an privaten Hochschulen im Wintersemester 2023/24 entgegen dem Trend und trotz der dort anfallenden Studiengebühren weiter angestiegen ist (+0,4 Prozent). Hochschulen in kirchlicher Trägerschaft konnten mit +0,9 Prozent ebenfalls Zugewinne verzeichnen. Die Hochschulen in Trägerschaft des Landes NRW verzeichneten die größten Verluste (–5,0 Prozent) vor jenen in Trägerschaft des Bundes (–3,3 Prozent).
Detaillierte Daten zu den Hochschularten und einzelnen Hochschulen sind in der Landesdatenbank abrufbar.
Überdurchschnittlicher Rückgang bei Studierenden mit deutscher Staatsangehörigkeit
Vor allem die Zahl der Studierenden mit deutscher Staatsangehörigkeit ist zum Wintersemester 2023/24 zurückgegangen: 4,9 Prozent weniger deutsche Studierende waren eingeschrieben als im Wintersemester zuvor.
Bei Studierenden mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit wird zwischen sogenannten Bildungsinländerinnen und Bildungsinländern sowie Bildungsausländerinnen und Bildungsausländern unterschieden: Während erstere ihre Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland erworben haben, bringen letztere sie aus einem anderen Land mit bzw. haben diese an einem Studienkolleg in Deutschland erworben. Bei den Bildungsinländerinnen und Bildungsinländern betrug die Verringerung 3,6 Prozent. Die Zahl der Bildungsausländerinnen und Bildungsausländer veränderte sich mit –0,4 Prozent kaum.
Detaillierte Daten zu Studierenden nach Nationalität und ausländischen Studierenden sind in der Landesdatenbank abrufbar.
Verringerung bei Bachelorstudierenden – vor allem im Zweitstudium
Mit –5,4 Prozent fiel der Rückgang in der großen Gruppe der Bachelorstudierenden am höchsten aus. Im Master betrug die Abnahme lediglich 2,5 Prozent, bei den sonstigen Abschlüssen (etwa Staatsexamen oder Promotionen) waren es 2,3 Prozent weniger Studierende.
Besonders auffällig ist das Minus im Zweitstudium. Hier sind Studierende eingeschrieben, die bereits erfolgreich einen Hochschulabschluss erworben haben. Sie studieren nun in einem anderen Studiengang, für den der erste Abschluss keine Zugangsberechtigung ist. Ein Beispiel wäre ein Diplom-Volkswirt, der nun im Zweitstudium Biologie studiert.
Waren im Wintersemester 2022/23 noch rund 65 000 Studierende in ein Zweitstudium eingeschrieben, reduzierte sich ihre Zahl zum Wintersemester 2023/24 um 24,3 Prozent auf rund 49 000. In den Jahren zuvor war die Zahl nur jeweils um 4,3 bis maximal 6,2 Prozent zurückgegangen. Die größte Gruppe der Studierenden im Erststudium reduzierte sich zum Wintersemester 2023/24 lediglich um 2,5 Prozent, diejenige der Studierenden im konsekutiven Masterstudium um 2,2 Prozent.
Die Zahl derjenigen Studierenden, deren Bachelorstudium gleichzeitig ein Zweitstudium darstellte, ist zum Wintersemester 2023/24 um 28,9 Prozent zurückgegangen. Zum Vergleich: Die Zahl der Bachelorstudierenden im Erststudium ist lediglich um 2,6 Prozent gesunken.
Detaillierte Daten zu Studierenden im Bachelorstudium und im Zweitstudium sind in der Landesdatenbank abrufbar.
Abnahme bei Studierenden ab dem 15. Hochschulsemester
Die Anzahl der Hochschulsemester gibt – studiengangsübergreifend – an, wie viele Semester eine Person (bisher) an einer Hochschule in Deutschland eingeschrieben war. Bachelorstudiengänge haben meist eine Regelstudienzeit von sechs Semestern, für Masterstudiengänge sind im Regelfall vier Semester vorgesehen. Wer sowohl ein Bachelor- als auch ein Masterstudium absolviert hat, war somit in der Regel mindestens zehn Hochschulsemester lang eingeschrieben. Wer darüber hinaus für ein Promotionsstudium eingeschrieben bleibt, weist entsprechend eine noch höhere Zahl an Hochschulsemestern auf.
Der prozentual höchste Rückgang war zum Wintersemester 2023/24 mit –9,3 Prozent bei Studierenden im 5. und 6. Hochschulsemester zu verzeichnen. Hierbei muss jedoch ein Kohorteneffekt berücksichtigt werden: Da im Kontext der Coronapandemie zum Studienjahr 2021 rund acht Prozent weniger Studienanfängerinnen und -anfänger ein Studium begonnen hatten, konnten zwei Jahre später entsprechend auch nur weniger Studierende im 5. oder 6. Semester „ankommen“. Diese Kohorte ist auch in den Daten der vergangenen Wintersemester sichtbar: zum Wintersemester 2021/22 bei den Studierenden im 1. oder 2. Hochschulsemester und in der Folge zum Wintersemester 2022/23 bei den Studierenden im 3. oder 4. Hochschulsemester.
Der prozentual zweithöchste Rückgang lässt sich zum Wintersemester 2023/24 mit –7,6 Prozent bei den Studierenden im 15. oder höheren Hochschulsemester feststellen. Die Zahl der Studierenden im 15. oder höheren Hochschulsemester war seit den 1990er-Jahren fast stetig angewachsen – von rund 112 000 Personen im Wintersemester 1992/93 auf rund 190 000 im Wintersemester 2022/23. Eine Ausnahme stellte die Zeit zwischen 2000 und 2006 dar. Den bislang größten Rückgang hatte es zum Wintersemester 2004/05 gegeben, als Studiengebühren für Langzeitstudierende eingeführt worden waren – damals betrug das Minus 43,8 Prozent.
Liegt der Rückgang der Studierenden in höheren Semestern an einer gestiegenen Absolventenzahl, etwa weil noch Prüfungen aus der Zeit der Coronamaßnahmen nachgeholt wurden? Daten zum Prüfungsjahr 2023 liegen voraussichtlich Ende August 2024 vor – allerdings sind weitere Nachholeffekte eher unwahrscheinlich. Pandemiebedingt hatte es zum Prüfungsjahr 2020 einen Rückgang um 3,4 Prozent bei den Absolventinnen und Absolventen gegeben, da unter anderem (mündliche) Prüfungen in Folgesemester verschoben wurden und z. B. geschlossene Bibliotheken und Labore keine optimalen Bedingungen boten. Die aufgeschobenen Prüfungen konnten allerdings offenbar schon im folgenden Prüfungsjahr 2021 nachgeholt werden und 2022 hat die Zahl der Absolventinnen und Absolventen bereits wieder auf dem Vor-Corona-Niveau gelegen.
Detaillierte Daten zu Studierenden nach Hochschulsemestern sowie zu Absolventinnen und Absolventen sind in der Landesdatenbank abrufbar.
Unterschiedliche Entwicklungen in den Studienfächern
Für die Betrachtung einzelner Studienfächer wird der Fokus auf diejenigen 20 Fächer gelegt, die im Vorjahr (Wintersemester 2022/23) am häufigsten studiert worden waren: Dabei war Betriebswirtschaftslehre das meiststudierte Fach und Verwaltungswissenschaft/-wesen lag auf dem 20. Platz. Diese Vorgehensweise ermöglicht einen Vergleich von Studienfächern mit ähnlichen Größenordnungen und gleichzeitig hoher Relevanz.
18 der 20 Studienfächer waren im Wintersemester 2023/24 von Rückgängen betroffen, allerdings waren die Ausmaße sehr unterschiedlich: So gab es Fächer mit überdurchschnittlichen Rückgängen wie etwa Physik (–23,3 Prozent), Mathematik (–15,2 Prozent) und Chemie (–13,8 Prozent). Für diese gelten häufig keine Zulassungsbeschränkungen (Numerus Clausus). Andere Fächer wie Soziale Arbeit blieben konstant oder verzeichneten nur moderate Rückgänge wie Anglistik/Englisch (–0,1 Prozent) und Rechtswissenschaft (–0,3 Prozent). In den Studienfächern Medizin (Allgemeinmedizin) und Psychologie, die in der Regel einen Numerus Clausus haben, waren mit +1,5 Prozent und +1,2 Prozent sogar mehr Studierende eingeschrieben als im Vorjahr. Zusammen machten die Top-20-Studienfächer auch im Wintersemester 2023/24 noch nahezu zwei Drittel der Studierendenschaft aus.
Diese Entwicklungen zeigen sich auch beim Blick auf die acht Fächergruppen, zu denen die Studienfächer zusammengefasst werden: Die Zahl der Studierenden in der Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften ging um 10,3 Prozent zurück, in den Geisteswissenschaften betrug der Rückgang 8,2 Prozent und in den Ingenieurwissenschaften 5,3 Prozent. Die Fächergruppen Sport (+2,3 Prozent) und Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften (+1,5 Prozent) konnten gegen den Trend Zuwächse verzeichnen.
Die zuvor festgestellten Trends etwa hinsichtlich des Rückgangs der Studierendenzahl in Bachelorstudiengängen, im Zweitstudium und bei höherer Semesterzahl zeigen sich auch bei den einzelnen Studienfächern – insbesondere bei den Fächern Physik, Chemie und Mathematik mit den insgesamt größten Rückgängen unter den Top 20. So betrug etwa der Rückgang der Bachelorstudierenden im Fach Physik 30,0 Prozent, in Chemie 19,9 Prozent und in Mathematik 18,7 Prozent (Abnahme über alle Studierenden insgesamt: –5,4 Prozent). In Chemie und Physik ging außerdem die Zahl der Studierenden im Zweitstudium um jeweils mehr als die Hälfte zurück (–52,7 bzw. –51,6 Prozent; insgesamt: –24,3 Prozent). Die Zahl der Personen im 15. oder höheren Hochschulsemester nahm in Physik um 33,8 Prozent ab, in Mathematik um 20,6 Prozent und in Chemie um 19,7 Prozent (insgesamt: –7,6 Prozent).
Detaillierte Daten zu Studierenden nach Studienfächern sind in der Landesdatenbank abrufbar.
Zusammenfassend sind in NRW zum Wintersemester 2023/24 insbesondere überdurchschnittlich hohe Rückgänge bei Studierenden im Zweitstudium festzustellen. Bachelorstudiengänge waren dabei stärker betroffen als Masterstudiengänge und offenbar haben besonders viele Studierende mit längerer Einschreibedauer die zumeist öffentlichen Universitäten verlassen. Vor allem für naturwissenschaftliche Fächer, für die häufig keine Zulassungsbeschränkungen (Numerus Clausus) gelten, waren überdurchschnittlich hohe Verluste feststellbar.
Steigende Einschreibezahlen gab es dagegen bei der Gruppe der Studienanfängerinnen und Studienanfänger – erstmals wieder seit 2018. Auch bei privaten und kirchlichen Hochschulen und in Studienfächern wie Medizin (Allgemeinmedizin) und Psychologie wurden gegen den Trend Zuwächse verzeichnet.
Die eingangs angeführten Aspekte wie die Auswirkungen der Krisen der vergangenen Jahre und der Fachkräftemangel haben vermutlich Einflüsse auf den Rückgang der Studierendenzahl, der sich bereits in den vergangenen Semestern auf vergleichsweise niedrigem Niveau gezeigt hat. Auffällig ist jedoch die abrupt gesunkene Studierendenzahl zum Wintersemester 2023/24 – der höchste Rückgang seit dem Wintersemester 2004/05, als die Studiengebühren für Langzeitstudierende eingeführt wurden. Die analysierten Merkmale der Studierendenschaft geben Hinweise darauf, dass die aktuelle Entwicklung möglicherweise in einem Zusammenhang mit der Einführung des 49-Euro-Tickets im Mai 2023 steht, über dessen Preis weiterhin intensiv diskutiert wird.
Datengrundlage und Methode
Die hier präsentierten Auswertungen wurden auf der Grundlage der amtlichen Studierendenstatistik ermittelt; stellenweise wurde zudem die amtliche Statistik über die Hochschulprüfungen hinzugezogen.
Die Daten für Nordrhein-Westfalen basieren auf einer Bundesstatistik, d. h. sie werden für alle Bundesländer erhoben. Sie liegen somit im gleichen Merkmalsumfang auch in den anderen Statistischen Landesämtern (tief gegliederte Länderdaten) sowie im Statistischen Bundesamt (Bundesergebnis, bundesweite Ländervergleiche) vor. Allerdings ist bei Vergleichen zwischen den Bundesländern bei der Studierendenstatistik zu beachten, dass die Abgrenzungen zum Teil variieren. In Nordrhein-Westfalen werden bei der Ermittlung der Studierendenzahlen ausschließlich die eingeschriebenen Haupthörerinnen und Haupthörer gezählt. Im Unterschied dazu weist das Statistische Bundesamt bei seinen Veröffentlichungen stets Haupt- und Nebenhörerinnen und -hörer aus.
Die Studierendenstatistik wird semesterweise (Sommersemester und Wintersemester) durchgeführt. Als Jahreszahlen für die Zahl der Studierenden werden die Ergebnisse des Wintersemesters verwendet. Jahresergebnisse für Studienanfängerinnen und Studienanfänger ergeben sich aus der Summe der Studienanfängerinnen und -anfänger eines Sommersemesters und des darauffolgenden Wintersemesters (Studienjahr).
Im Rahmen der Studierenden- und Prüfungsstatistik können in Nordrhein-Westfalen pro Studiengang bis zu vier Studienfächer gemeldet werden. Standardmäßig wird – auch in dieser Auswertung – nur das erste Studienfach für Auswertungen herangezogen, um eine Kopfzählung zu gewährleisten.
Die Studienverlaufsstatistik auf Basis der amtlichen Hochschulstatistiken, anhand derer in Zukunft konkrete Erfolgs- und Abbruchquoten von Studierenden berechnet werden können, befindet sich derzeit noch im Aufbau. Für das vorliegende Wintersemester 2023/24 können daher nur Aggregatdaten herangezogen und ausgewertet werden.
Weitere Erläuterungen zu einzelnen Begrifflichkeiten finden sich im Glossar der Hochschulstatistik unter "Alle Informationen zur Methodik" im Abschnitt "Begriffe".